Die Kirchen der evangelischen Gemeinde Scheidegg

Auferstehungskirche Scheidegg

Die Auferstehungskirche ist Tag und Nacht geöffnet.
Gottesdienst: Sonntags, 10:15 Uhr

Mit ihrem begehbaren Labyrinth . . . eine besondere Gelegenheit . . .

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Labyrinth in der Auferstehungskirche Scheidegg

Was ist ein Labyrinth?

Das Labyrinth hat meist eine immer gleiche Form: Von einem Kreuz ausgehend werden anfangs sieben, später mehrere Kreise gezogen, die einen verschlungenen Weg bilden. Dieser Weg hat keine Sackgassen oder Irrwege. Der Lauf des Labyrinths führt hin und her, biegt immer wieder nach innen und nach außen ab und gelangt schließlich zur Mitte. In dieser Mitte ist der Ort der Umkehr, d.h. der gleiche Weg führt wieder nach außen zurück.

Symbolik des Labyrinths

Beim Labyrinth handelt es sich um ein uraltes Menschheitssymbol, dass man vielfach deuten kann. Ganz genau lässt sich das Symbol nie deuten und beschreiben, aber es lädt jeden Menschen dazu ein, das Labyrinth für sich selbst zu interpretieren und zu lesen. Eine mögliche Deutung:

Labyrinth als Symbol für den Weg – Lebensweg

Die Auferstehungskirche in Scheidegg

Die zentrale Bedeutung des Labyrinths ist die Wegsymbolik, d.h., das Labyrinth als Bild für den eigenen menschlichen Lebensweg. Wer ein Labyrinth betritt, hat das Ziel, in die Mitte zu gelangen, bereits vor Augen. Die Entfernung scheint nur kurz zu sein. Doch der Weg zur scheinbar greifbaren Mitte führt erst einmal um die Mitte herum und dann sogar immer wieder weiter weg, hinaus in die Windungen und Wirrungen des Labyrinths. Dabei stellt man sich die Frage, ob man auf dem richtigen Weg ist, oder ob man das Ziel schon aus den Augen verloren hat. Es gibt aber auf dem Labyrinth-Weg (Lebensweg) keine Irrwege, Sackgassen und Abkürzungen. Es muss alles gegangen, alles erfahren werden. Eine Alternative wäre lediglich stehen zu bleiben, den Weg zu verweigern. Jedoch führt das sicherlich nicht zum Ziel.

Gotische Labyrinthe haben generell elf Kreise. Elf ist in der christlichen Zahlensymbolik die Zahl der Unvollkommenheit. Man geht den Weg zur Mitte immer als unvollkommener Mensch, mit allen Fehlern und Schwächen. Unvollkommenheit, Fehler, Schwächen und Schuld gehören zum Menschsein und damit zum Lebensweg dazu.
Die Labyrinth-Symbolik zeigt auf, dass der Weg des Menschen zu seiner eigenen Mitte ein anspruchsvoller Weg ist. Wer wirklich den Sinn des Lebens, sich selbst, Gott erfahren möchte, der muss sich auf den Weg dorthin einlassen, mit all seinen Wendungen und mit seiner unbekannten Länge. Der Weg ist das Ziel! Das Labyrinth ist ein Symbol des Lebens; auch wenn das Leben geprägt ist von Unvollkommenheit, Leid, Entfremdung, Verwirrung, Rückschlägen und Durststrecken. Das Symbol des Labyrinths ist eine ermutigende Einladung, sich auf den Weg zu machen und immer weiterzugehen, weil es ein Ziel gibt: Am Ende des Weges wartet die Mitte.

Informationen zum Labyrinth:

  • Typ: nach Chartres, 7 Umgänge.
  • Größe: ca. 6 m Durchmesser,
  • 130 m Weg.
  • Baujahr: Frühjahr 1999.
  • Künstler: Bildhauer Max Schmelcher.

Das Labyrinth in der Auferstehungskirche entstand während eines Umbaus im Jahr 2001, geformt vom Künstler Max Schmelcher unter der Obhut von Pfarrer Peter Bauer. Es befindet sich im Altarraum der Auferstehungskirche in Scheidegg. Das berühmte Labyrinth in Chartres stand Vorbild.

Das damalige Gesamtkonzept scheint mittels des transparenten Altars aus Plexiglas, der während der Gottesdienste seinen Platz in der Mitte des Labyrinths hat, den auferstandenen Christus aus dem Kirchenfenster in das Zentrum des Labyrinths zu holen – eine großartige Idee und Botschaft!
Diese Mitte war zugleich als Taufstelle gedacht – eine Taufschale, deren Verbleib leider ungewiss ist, konnte in den Altar integriert werden.
Unter der Scheibe im Boden findet man ein steinernes Kreuz, das Pfarrer Bauer beim Bergsteigen in der Schweiz gefunden und in die Kirche gebracht hat. Die wichtigsten Symbole des Christentums, das Kreuz, die Taufe und die Auferstehung verbinden sich auf diese Weise in der Mitte des Scheidegger Labyrinths.

Der Summstein befindet sich jetzt neben dem Pilgerzentrum – am Ende des Bohlengangs über dem Hammerbach.

Adresse:
Auferstehungskirche Scheidegg
Am Hammerbach 14
88175 Scheidegg

Hier finden Sie die Position der Auferstehungskirche Scheidegg auf der digitalen Karte.


Kreuzkirche Weiler

Die Kreuzkirche ist für Sie immer offen. Sie können Tag und Nacht den Kirchenraum erkunden.
In der Kreuzkirche ist regulär sonntags um 9:00 Uhr Gottesdienst.

Der Altar-Bereich in der Kreuzkirche Weiler

Die Kreuzkirche in Weiler verwundert den Besucher durch ein großes, blaues Altarkreuz, ein  Sakramentshäuschen und einen Kreuzweg.

Vierzehn Kreuzwegsteine mit in Gold gefassten Kreuzen ziehen sich als Weg durch die ganze Kirche und erinnern daran, dass Kreuz und Auferstehung die Mitte des christlichen Lebens sind. Ein Grab- und Auferstehungsstein – ein 1,5 t schweres Dolomitgestein mit Kristallen besetzt – schließt den Kreuzweg ab und führt von Karfreitag zu Ostern, von der Kreuzkirche Weiler zur Auferstehungskirche Scheidegg.

Ein wenig zur Historie: Das Gebäude der Kreuzkirche wurde ursprünglich als Turnhalle gebaut und 1954 von der evangelischen Gemeinde als Betsaal erworben. Nach der Außenrenovierung 1988 war eine Baumaßnahme im Inneren dringend erforderlich: Der Holzboden des Altarraumes war so morsch geworden, dass er durchbrach. So haben sich Architekt, Pfarrer und Kirchenvorstand 1994 entschieden, den Altarraum zu erweitern und mit Solnhofer Platten – fußbodenbeheizt – zu belegen.
Ausgehend von der ehemals dunklen Holzdecke, die bemalt werden sollte und für die der Kirchenmaler Erwin Roth aus Ausgang bei Leutkirch im Allgäu eine besondere Farbe mit dem besonderen Namen „caput mortuum“ (Totenkopf) auswählte – der violett-braune Farbton soll an das geronnene Blut der Enthaupteten erinnern – ergaben sich bei Pfarrer Peter Bauer und dem Architekten unterstützt durch den Kirchenvorstand die Planungen für die weitere Gestaltung des Kirchenraumes: Der Altarraum mit Kanzel und Taufstein, Kreuz und Altar sollte farblich besonders gestaltet und hervorgehoben werden.
Dann kam die Idee – vermutlich von Peter Bauer, der vor seiner Zeit in Scheidegg viele Jahre in Langenaltheim in der Fränkischen Alb gewirkt hatte, den Weg vom Kreuz zur Auferstehung besonders darzustellen: ein Wochenende verbrachten er und seine Frau Monika in den Steinbrüchen von Langenaltheim und wählten zusammen mit gute alten Freunden 14 Kreuzwegsteine aus, die später von Erwin Roth nach Angaben des Pfarrers gestaltet wurden. Nun zu den Kreuzen:
Der Kirchenraum wird von einem riesigen Holzkreuz an der Stirnseite über bzw. hinter dem Altar dominiert: Es war ursprünglich unbemalt und wurde 1994 im Zusammenhang mit der Renovierung der Kreuzkirche vom Kirchenmaler bildnerisch in kobaltblau und mit feinen Goldlinien bemalt und deutet mit seinen Bergkristallen auf die Wundmale des Corpus Christi.
Es bildet auch das Zentrum eines Kreises aus 14 kleinen, gestalteten und miteinander verbundenen Kreuzsteinen, die jeweils ein Medaillon mit diversen Kreuzzeichen tragen:

Die 3 vorchristlichen Kreuze

Irisch-keltisches Kreuz

Das irisch-keltische Kreuz fand bei dem gleichnamigen Volksstamm vor allem auf den britischen Inseln Verwendung; es gilt als eines der ältesten Kreuzzeichen Europas. Leider wurde es als Emblem von rechtsextremen, nationalistischen Gruppen missbraucht. Seine Verwendung ist deshalb nach dem deutschen Strafgesetzbuch verboten.

Ankh- oder Henkelkreuz

Das Ankh- oder Henkelkreuz stand bei den alten Ägyptern als ein Zeichen für die Unsterblichkeit. Auch Anch-Kreuz, ägyptisches Kreuz, Henkelkreuz, Lebensschleife, Nilschlüssel oder koptisches Kreuz genannt ist es ein altägyptisches Symbol, das auf das Weiterleben im Jenseits bezogen ist, aber auch für das zukünftige Leben und drei seiner wichtigsten Eigenschaften: Frieden, Glück und Zufriedenheit.

Swastika- oder später Hakenkreuz Swastika

Das Swastika- oder später Hakenkreuz Swastika stammt aus dem Sanskrit (Indien) und bedeutet so viel wie ‚das Glück oder Heil bringende‘. Dementsprechend fand das Kreuz in vielen Kulturen seit tausenden Jahren als Glückssymbol Verwendung. Ab 1920 wurde die nach rechts ausgerichtete Swastika das Symbol des Nationalsozialismus und ist heute verboten.

Die 7 in christlicher Zeit entstandenen Kreuze

Das lateinische Kreuz soll uns erinnern an die große und mächtige römisch-katholische Kirche, die diese Welt umspannt und unsere Partnerin ist auf dem ökumenischen Wege.

Lateinisches Kreuz

Das Lateinische Kreuz (auch Passionskreuz oder Langkreuz) ist die Bezeichnung für ein Kreuz, bei dem der Längsbalken länger ist als der Querbalken, und dieser den Längsbalken oberhalb von dessen Mitte kreuzt. Symbolisch ver-weist das Kreuz auf die Vereinigung von Himmel und Erde: Der Längsbalken steht für das Göttliche, während der Querbalken eine Verbundenheit mit der Erde symbolisiert.

Orthodoxes Kreuz

Das orthodoxe Kreuz steht für die großen christlichen Kirchen des Ostens. Es kann ein-geteilt werden in eine vertikale Li-nie, die durch drei Balken durchgequert wird. Diese Balken repräsentieren auf stilisierte Weise die Kreuzigung Christi: Der oberste Balken bedeutet die Tafel mit der Aufschrift „Jesus Christus König der Juden“ (INRI), die auf Befehl Pilatus‘ angebracht wurde, um den Heiland zu verhöhnen; der unterste Balken, welcher in der russischen Ikonographie diagonal und in der griechischen gerade verläuft, ist die Fußstütze.

Andreaskreuz

Das Andreaskreuz hat seinen Namen hat nach dem Apostel Andreas, der an einem solchen Kreuz als Märtyrer gestorben sein soll. Der Apostel Andreas hat vor etwa 2000 Jahren gelebt. Das Kreuz ist ein Symbol für alle Männer und Frauen, die wegen ihres Glaubens verfolgt, gequält und getötet wurden.

Pax-Christi-Kreuz

Das Pax-Christi-Kreuz gilt als Christusmonogramm und besteht aus den beiden als Monogramm übereinander geschriebenen griechischen Buchstaben Χ (Chi) und Ρ (Rho). Dabei handelt es sich um die ersten beiden Buchstaben des griechischen Wortes Χριστός Christós („Christus“). Es ist nach dem Kreuz und dem Fisch das am häufigsten verwendete Symbol für Jesus Christus und war schon sehr früh Erkennungszeichen der Christen.

Lutherrose

Die Lutherrose stammt aus einem Fenster im Augustinerkloster zu Erfurt, wo sie Martin Luther als Mönch vor Augen hatte. Später ließ Kurprinz Johann Friedrich von Sachsen damit ein Siegel für den Reformator symbolbeladen gestalten: Eine weiße Rose auf himmelblauem Grund mit einem roten Herzen und einem schwarzen Kreuz in der Mitte. Heute wird sie als Symbol der evangelisch-lutherischen Kirchen in der Welt verwendet.

Thau (auch Tau)

Das Thau (auch Tau) ist der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabetes und steht deswegen für das Endgültige; später wurde es als ein Zeichen der Rettung, der Erlösung verwendet. Das Thau wurde den Überlebenden und Geretteten auf die Stirn gemalt (T).
Unter diesem Zeichen halfen Franziskaner und Antonier den Armen und Kranken.

Hugenottenkreuz

Das Hugenottenkreuz ist ein speziell gestaltetes Kreuz, das früher unter den französischen Protestanten, den Hugenotten, verbreitet war und als Erkennungszeichen diente. Die vier Pfeilvierecke der Kreuzarme (die auch den vier Evangelien entsprechen) enden in jeweils zwei kleinen Kugeln, die sich auf die acht Seligpreisungen der Bibel (Bergpredigt / Matthäus 5, 3–10) beziehen.

Die 4 Kreuze aus der Gegenwart

Kreuz der Ökumene

Das Kreuz der Ökumene kennzeichnet eine Bewegung von Christinnen und Christen, die eine weltweite Einigung und Zusammenarbeit der verschiedenen christlichen Kirchen anstrebt. Dieser Kreuzstein hängt genau in der Mitte der linken Seitenwand, ein Zeichen dafür, dass die Ökumene in dieser Kirche eine zentrale Stellung einnimmt. Das Kreuz ist der Mast im Ökumene-Schiffchen.

Kreuz des Weltgebetstages

Das Kreuz des Weltgebetstages weist darauf hin, dass Frauen aller christlichen Konfessionen im Weltgebetstag für einander beten und handeln und mit dem keltischen Kreuz wird darauf verwiesen, dass alle an den Glaubenserfahrungen von Christinnen aus anderen Ländern und Kulturen teilhaben. Der Erdkreis symbolisiert die Weltgebetstagsbewegung, die Frauen aus verschiedenen Kulturen und Traditionen zu gegenseitigem Verständnis und konkretem Handeln zusammenführt.

Taize-Kreuz

Das Taize-Kreuz vereint zwei bekannte christliche Symbole: das Kreuz und die Taube. Das Kreuz steht für Tod und Auferstehung Jesu sowie die Hoffnung der Gläubigen auf das ewige Leben. Die Taube hingegen gilt als Symbol des Friedens und steht zugleich für den Heiligen Geist.

Kreuz als Lebensbaum

Am Kreuz als Lebensbaum rankt sich ein Baum empor. Das Kreuz steht als Zeichen für den „konziliaren Prozess von Friede und Gerechtigkeit und zur Bewahrung der Schöpfung.“ Durch diesen Stein verläuft ein Riss, als Symbol für die zerrissene Welt.

Auferstehungsstein

Der Schluss unserer Betrachtung der Elemente der Kreuzkirche beschäftigt sich mit dem 1,5 t schweren Dolomitstein neben dem Altar, der rundum mit kleinen Kristallen besetzt ist. Ihn hatten die Bauers gleichsam in letzter Minute vor dem Verlassen des Steinbruchs entdeckt und waren sofort begeistert. Hinter ihm sieht man an der Wand in perspektivischer Malerei das Grab Christi angedeutet, gleichsam geöffnet, da der Stein weggerollt ist und den Weg aus dem Grab freigibt. Der Stein weist so auf die Auferstehung hin. So stehen das Kreuz als Zeichen der Sühne und Vergebung und der Stein als Symbol der Hoffnung.

zerbrechlich…

An der rechten unteren Ecke sind einige Stücke abgebrochen; dies soll uns zeigen, dass dieser Stein der Hoffnung doch mitten in unserer unvollkommenen, gefallenen und brüchigen Welt steht.

Sakramentshäuschen

Und mit der Betrachtung des Sakramentshäuschens soll der Rundgang durch unsere Kreuzkirche enden: Diesen besonderen Stein hat Dr. Ulrich Pfanner von Scheffau bearbeitet und Kirchenmaler Roth hat ein kleines Kunstwerk geschaffen an der Rückwand des Altarraumes. Eine kleine Tür öffnet den in blau gehaltenen Ort für die Aufbewahrung des Kelches und der Hostien. Bei den Katholiken selbstverständlich findet man solche Orte in evangelisch Kirchen recht selten; u.a. in der St.-Lorenz-Kirche in Nürnberg.

Am Ende dieses Rundgangs in unserer Kreuzkirche möchte ich allen danken, die an der Neugestaltung des Kirchenraumes mitgewirkt haben; insbesondere den Ideengebern, den Handwerkern, dem Kirchenvorstand, den Künstlern und dem Ehepaar Peter und Monika Bauer für ihren Einsatz und ihre Energie, die 1994 zu so einem guten und bewundernswerten Ergebnis geführt haben, das Generationen überdauern wird.

Adresse:
Kreuzkirche Weiler
Stromeyerstraße 25
88171 Weiler-Simmerberg

Hier finden Sie die Position der Kreuzkirche Weiler auf der digitalen Karte.


Der österlich geschmückte Außenaltar

Der Außenaltar bei Böserscheidegg

Mehrmals im Jahr, wenn es das Wetter zulässt, finden Gottesdienste an unserem Außenaltar bei Böserscheidegg statt.

Hier finden Sie die Position des Außenaltars auf der digitalen Karte.